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CBD & THC Edibles: Beliebt, effektiv und doch rechtlich komplex

Inhaltsverzeichnis

Was sind Cannabis Edibles?

Edibles sind mit Cannabinoiden wie CBD oder THC versetzte Lebensmittel – typischerweise in Form von Gummibärchen, Keksen, Schokolade oder Getränken. Im Gegensatz zum Rauchen oder Vapen werden die Wirkstoffe über den Verdauungstrakt aufgenommen. Dies beeinflusst sowohl die Wirkdauer als auch den Wirkungseintritt deutlich.

Warum sind Edibles so beliebt?

Der Hauptvorteil liegt in der Lungenfreundlichkeit: Edibles kommen ohne Rauch oder Dampf aus, was sie für gesundheitsbewusste Konsumenten attraktiv macht. Zudem ermöglichen sie eine diskrete Einnahme – ob zu Hause, auf Reisen oder im Alltag.

Weitere Vorteile:

  • Längere Wirkdauer im Vergleich zum Rauchen
  • Kein typischer Cannabis-Geruch
  • Leichte Anwendung – besonders für Einsteiger

CBD vs. THC Edibles: Der Unterschied

CBD (Cannabidiol) und THC (Tetrahydrocannabinol) sind die bekanntesten Cannabinoide. Während THC psychoaktiv wirkt und das klassische „High“ auslöst, wirkt CBD entspannend, angstlösend und nicht berauschend. Edibles mit CBD zielen oft auf Wohlbefinden und Entspannung ab – z. B. zur Abendroutine, gegen Stress oder als Einschlafhilfe.

THC-Edibles hingegen haben eine deutlich stärkere Wirkung. Ein einzelnes Gummibärchen mit 5–10 mg THC kann bei empfindlichen Personen bereits zu intensiven Wirkungen führen, darunter Euphorie, Halluzinationen oder auch Angstzustände.

Wie wirken Cannabis Edibles?

Die Wirkung setzt verspätet ein – meist 30 bis 90 Minuten nach Einnahme, manchmal noch später. Grund: Die Leber wandelt THC in 11-Hydroxy-THC um, eine stärkere psychoaktive Substanz. Die Wirkung hält dann 4 bis 8 Stunden – bei hohen Dosen auch bis zu 12 Stunden.

Bei CBD sind die Effekte subtiler, z. B.:

  • körperliche Entspannung
  • ausgeglichenere Stimmung
  • förderlich für den Schlaf

THC-Edibles können hingegen starke Veränderungen der Wahrnehmung und Motorik hervorrufen. Deshalb ist Vorsicht bei der Dosierung geboten.

Die Herausforderung der richtigen Dosierung

Der individuelle Metabolismus spielt eine entscheidende Rolle. Zwei Menschen können bei gleicher Dosis völlig unterschiedlich reagieren. Faktoren wie Körpergewicht, Mageninhalt, Genetik und Cannabinoid-Toleranz sind entscheidend.

Typischer Fehler: Nach 30 Minuten „nichts spüren“ und eine zweite Portion nehmen – was oft zu Überdosierung führt. Das gilt besonders für THC-Edibles.

Rechtliche Lage in Europa und der Schweiz

In der Schweiz sind THC-Edibles verboten – Produkte dürfen nur max. 1 % THC enthalten (Stand 2025), was für spürbare Effekte zu wenig ist. Zudem dürfen CBD-Edibles nicht einfach verkauft werden: Sie unterliegen der Novel-Food-Verordnung der EU.

Das bedeutet: Hersteller müssen nachweisen, dass das Produkt oder der Inhaltsstoff vor dem 15. Mai 1997 in der EU konsumiert wurde. Für CBD in Lebensmitteln ist das nicht eindeutig dokumentiert. Daher lehnt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit (BLV) viele Anträge ab.

Was sagt die Wissenschaft?

Eine Studie aus dem Jahr 2017 im Journal "Cannabis and Cannabinoid Research" bestätigte, dass oral eingenommene Cannabinoide eine deutlich längere Wirkdauer besitzen, jedoch schwerer zu dosieren sind. Die Bioverfügbarkeit von THC liegt bei oraler Einnahme zwischen 4 % und 12 %.

Eine Übersichtsarbeit in Frontiers in Pharmacology (2018) kommt zu dem Schluss, dass CBD bei Angstzuständen, Entzündungen und chronischen Schmerzen helfen kann – jedoch stark abhängig von der Dosis und Einnahmeform.

Warum der Edibles-Markt in der Schweiz stagniert

Obwohl das Interesse gross ist, gibt es regulatorisch kaum Spielraum. THC ist verboten, CBD als Lebensmittel nicht zugelassen. Das hindert viele Anbieter daran, innovative Produkte auf den Markt zu bringen. Besonders international bekannte Marken scheitern an der Schweizer Gesetzgebung.

Einige Wege, die Hersteller versuchen:

  • Verkauf als Aromaprodukt oder Kosmetikum
  • Import aus EU-Ländern mit liberalerer Regelung
  • Verzicht auf jede gesundheitsbezogene Angabe

Doch langfristig braucht es Klarheit im Gesetz, um Edibles für Erwachsene kontrolliert anbieten zu können – ähnlich wie es die Legalisierungsprojekte in Deutschland oder Malta vorsehen.

Fazit

Edibles bieten eine moderne, schonende und wirksame Alternative zum Rauchen. Sie sind besonders für jene geeignet, die diskret konsumieren wollen oder Wert auf eine gleichmässige Wirkung legen. Doch sie sind nicht ohne Tücken: Dosierung ist schwierig, Wirkung verspätet und der rechtliche Rahmen in Europa und der Schweiz bleibt restriktiv.

Wer dennoch CBD-Edibles ausprobieren möchte, sollte auf zertifizierte, THC-freie Produkte achten und mit niedriger Dosis starten. Und sich stets bewusst sein: Die Leber verhandelt anders als die Lunge.

Quellen

  • "Cannabis and Cannabinoid Research" (2017), Mary Ann Liebert, Inc.
  • "Frontiers in Pharmacology" (2018), PMC6208342
  • Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV)
  • European Food Safety Authority – Novel Food Catalogue